Trendumkehr gelungen – doppelter Kraftakt für gesundes Spital
Trotz anspruchsvoller Ausgangslage ist es den Verantwortlichen am Kantonsspital Glarus (KSGL) im Finanzjahr 2024 gelungen, eine substanzielle Trendumkehr einzuleiten. Das Defizit konnte innerhalb eines Jahres mehr als halbiert werden und beträgt noch 2.9 Millionen Franken. Die Geschäftsleitung und Teams mit CEO Dr. Stephanie Hackethal haben konsequent verschiedene Verbesserungsmass-nahmen umgesetzt. Ziel ist es, das KSGL mittel- und langfristig wieder komplett auf gesunde Beine zu stellen, um weitere Investitionen tätigen zu können.
Binnen eines Jahres haben die Mitarbeitenden am Kantonsspital Glarus Grosses geleistet: Das Defizit, das noch 2.9 Millionen Franken beträgt, konnte mehr als halbiert und die EBITDA Marge wieder in den positiven Bereich gebracht werden. Die Eigenkapitalquote beträgt 76 Prozent und ist deutlich über dem Normwert der schweizweit angestrebten Eigenkapitalquote von 30 Prozent. «Wir sind damit auf halbem Weg oder sogar etwas weiter. Will heissen: Wir bewegen uns in die richtige Richtung – und ich danke ausdrücklich allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Es war ein grosses Stück Arbeit», hält Stephanie Hackethal, CEO des KSGL, fest. Innert zwölf Monaten konnte die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben um 3.6 Millionen Franken verbessert werden.
Agiler Einsatz der Ressourcen entscheidend
Zwei Faktoren haben zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Erstens wurden die personellen Ressourcen rechtzeitig an die schwankenden Frequenzen angepasst. Zweitens hat das systematische Massnahmenpaket, das in einer Liste mit über 40 Schwerpunkten zusammengefasst ist, mehrheitlich gegriffen. Dieses Instrument bleibt auch für die bevorstehende zweite Etappe der Gesundung des KSGL die Richtschnur. Als effektiv haben sich unter anderem das Auslagern von wichtigen Aufgaben, die nicht zum medizinischen Geschäft gehören, erwiesen. Zum Beispiel wurden Anpassungen bei der Sterilisation, Wäscherei oder Teilen des Caterings vorgenommen – diese Bereiche wurden an externe Profis übergeben. «Margenverbesserung ist kein Selbstzweck. Vielmehr haben wir die Aufgabe, das Spital mittel- und langfristig auf gesunde Beine zu stellen. Jene Mittel, die wir einsparen können, wollen wir reinvestieren: in Innovationen, aber auch in Hardware. Das geht nur, wenn wir positive Jahresergebnisse erzielen, die bei uns im System bleiben», ergänzt Dr. Arnold Bachmann, Verwaltungsratspräsident KSGL. Die komplette finanzielle Sanierung des KSGL mit einer «schwarzen Null» wird seitens Verwaltungsrats und Geschäftsleitung per 2026 angestrebt.
Antizyklisch: Investitionen in Bildung und wichtige medizinische Gebiete
Trotz Sparprogramm hat das KSGL auch im Jahr 2024 antizyklisch investiert. So wurden Bildung und Weiterbildung gestärkt. Dazu zählt auch die Ausbildungsoffensive – sowohl für neue Lehren im Bereich Pflege, die das KSGL gemeinsam mit den kantonalen Bildungseinrichtungen anbietet, als auch in Weiterbildungsmöglichkeiten für Quereinsteigende. Neu wird auch eine Ausbildung zur Medizinischen Praxisassistenz MPA angeboten. Strategisch wichtige medizinische Gebiete, wo dem KSGL als einziges Spital im Kanton eine wichtige Rolle zukommt, wurden systematisch ausgebaut. Dazu gehören die Akutgeriatrie und die Palliative Care. Auch die Neugründung der Psychiatrischen Dienste Glarus PDGL fällt ins letzte Jahr. Gemeinsam mit den Psychiatrischen Diensten Graubünden und der Beratungs- und Therapiestelle Glarnerland (BTG) wurde eine neue Firma etabliert, die eine ganzheitliche, möglichst nahtlose Versorgung von psychiatrischen Patientinnen und Patienten vor Ort garantieren soll.
Matchentscheidend für Zukunft: die Ein-Bettenhausstrategie
Ein zentraler Erfolgsfaktor für die Zukunft ist die Ein-Bettenhausstrategie, die letztes Jahr vorgestellt wurde. In deren Zentrum steht das Wohl der Patientinnen und Patienten beziehungsweise deren effektive und effiziente Versorgung. Das KSGL wird nebst allen Betten auch sämtliche Sprechstunden und Ambulatorien für Medizin, Chirurgie und Frauenklinik bündeln. Daraus entstehen wichtige Synergien und ein erhebliches Effizienzpotenzial. «Monetär wird sich dieser strategische Schritt in den kommenden Jahren auszahlen. Inhaltlich dient sie allen unseren Kolleginnen und Kollegen schon jetzt als verbindende Leitidee. Alle sind damit befasst, ihren Beitrag an dieses grosse, matchentscheidende Projekt zu leisten und die Transformation unseres Spitals konsequent voranzubringen», zeigt sich CEO Stephanie Hackethal überzeugt.
In digitaler Form: Geschäftsbericht 2024
Der Geschäftsbericht des KSGL 2024 ist in digitaler Form erhältlich. Er enthält die wichtigsten Kennzahlen und beleuchtet die Schlüsselmomente im vergangenen Geschäftsjahr.